Eigentlich hat fast jeder auf die ein oder andere Art Spaß an Spielen. Menschen spielen schließlich bereits seit tausenden von Jahren Spiele. Doch von einer bestimmten Art von Spielen – und zwar von Videospielen – Geld zu verdienen, ist tatsächlich ein sehr neues Konzept.
Vor den 1990ern war der Begriff „Pro Gamer“ noch gar nicht existent. All das sollte sich allerdings ändern, als Dennis „Thresh“ Fong zum Michael Jordan der Videospiele wurde. Doch wir werden später noch auf Fongs Werdegang als erster professioneller Gamer in die Geschichte eingehen.
Doch erst einmal sollten die Grundregeln und die Definition, was mit einem „Pro Gamer“ überhaupt gemeint ist, festgelegt werden.
Es ist gar nicht so einfach, einen Pro Gamer zu definieren, schließlich kann man nicht einfach eine Bewerbung ausfüllen, um einer zu werden. Generell ist man sich aber einig, dass ein Pro Gamer sein Gehalt, oder zumindest einen Großteil davon, durch das Spielen von Games verdient.
In den meisten Fällen nimmt ein Pro Gamer an Wettkämpfen teil, wie etwa an der The International, ESL Gaming Turnieren und der League of Legends World Championship – entweder allein oder in einem Team, je nachdem, wie das Spiel funktioniert. Wettkämpfer spielen zudem meist als Teil eines Vereins oder einer Organisation wie etwa Evil Geniuses oder NaVi.
Doch man muss nicht an Wettkämpfen teilnehmen, um ein Pro Gamer werden zu können. Stimmt, anfangs wurden nur jene Spieler, die an hochrangigen Turnieren teilgenommen und Preisgelder gewonnen haben, als echte Pro Gamer kategorisiert. Doch durch das Internet und das unaufhaltsame Wachstum der Gaming-Welt können inzwischen auch Gamer ohne Weltklasse-Skills mit Videospielen ihre Brötchen verdienen.
Ein Beispiel sind etwa Henry und Jeannie von MxR Plays. Das YouTube-Duo spielt zwar selbst Videospiele, doch sie wurden durch ihre Spielreviews berühmt. Sie gelten also nicht als Wettkampf-Gamer, sind aber dennoch Pro Gamer, allein dadurch, dass sie tief in dem Business etabliert sind.
Professionelle Videospieler nehmen an Turnieren Teil und/oder haben eine Online-Präsenz, auf der sie Aspekte der Industrie bewerten, promoten oder auf andere Weise mit der Branche verwickelt sind. Im Grunde kann jeder als Pro angesehen werden, der unabhängig vom Spielniveau mit Gaming Geld verdient.
Wo das geklärt wäre, stellen wir einige Wege vor, auf denen ein Pro Gamer Geld verdienen kann:
Jetzt, wo geklärt ist, wie Gaming als Beruf aussehen kann, sollte noch darauf eingegangen werden, wie wir überhaupt an den Punkt gekommen sind, an dem wir uns heute befinden. Dafür geht es zurück zu den Anfängen des Wettkampf-Gamings und E-Sports.
Das erste anerkannte E-Sports-Event fand 1972 an der Stanford Universität statt. Teams an Studenten bekämpften sich in Spacewar! und der Gewinner erhielt ein Jahresabonnement des Rolling Stone Magazins.
Das Turnier an der Stanford Universität war das Ergebnis eines aufkeimenden Interesses an Spielen und den Wettkämpfen, die sie hervorrufen könnten. Dieses Interesse entwickelte sich zu einem echten Hype, als Atari das Space Invaders Turnier ins Leben rief. 10.000 Spieler nahmen teil und Rebecca Heineman ging siegreich hervor.
Sie war die allererste anerkannte E-Sports-Champion und hatte daraufhin eine lange Karriere als Videospielentwicklerin.
Zwar ist Heineman als erste E-Sports-Champion bekannt, doch Dennis Fong ist im Guinness-Buch der Rekorde als erster Pro Gamer aller Zeiten eingetragen. Fong spielte noch zu jener Zeit, als LAN-Verbindungen es erlaubten, Spiele für PC miteinander zu verbinden.
Das löste wiederum in den USA und Asien eine ganze Welle an Turnieren aus. Über fünf Jahre hinweg gewann Fong dabei alle Turniere, an denen er teilnahm.
Seine Leistung brachte ihm genügend Geld ein, sodass er mit dem Spielen von Videospielen seinen Lebensunterhalt verdiente. Seinen Durchbruch hatte er 1997, als er das berühmt-berüchtigte Red Annihilation Quake Tournament an der Electronic Entertainment Expo (E3) gewann.
Das zementierte seine Stellung als bester Gamer der Welt und brachte ihm einen roten Ferrari 328GTS ein, der John Carmack gehörte, dem Co-Creator von Quake.
Von dem Quake Turnier wurde schließlich Angel Daniel Munoz dazu beflügelt, die Cyberathlete Professional League (CPL) zu gründen. Die Liga stand nur Teilnehmern von mindestens 17 Jahren offen und es gab Preisgelder zu gewinnen.
Innerhalb von nur einem Jahr nach dem Launch nahmen bereits Dutzende von Pro Gamern teil, die Preise von über 15.000 Dollar gewannen, was zu der Zeit eine ganze Stange Geld war.
Durch Fongs Aufstieg zu Ruhm und das Wachstum der CPL wuchs die E-Sports-Szene innerhalb kürzester Zeit dramatisch. So war das StarCraft Turnier 1998 ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Branche.
Durch das ursprüngliche Event wurde schließlich die Global StarCraft 2 League (GSL) geboren. Sie hatte in Südkorea ihre Anfänge, konnte sich aber in der Zwischenzeit zu einer internationalen Attraktion entwickeln, die jährlich von über 50 Millionen Zuschauern angeschaut wird.
Die World Cyber Games bauten schließlich auf den Trends auf, die durch die CPL und StarCraft ins Leben gerufen wurden. Sie öffneten zudem die Türe zu einer anderen Reihe an professionellen Turnieren unter dem Banner von Major League Gaming.
In der Geschichte des Gamings erkennt man eine klare Entwicklung von Amateur-Events zu professionellen Ligen. Genau diese Entwicklung hat in der Zwischenzeit eine Multimilliarden-schwere Industrie hervorgerufen. So kann sich jetzt auch jeder Durchschnittsmensch darüber informieren, wie man Pro Gamer werden kann und es als einen tragfähigen Karriereweg in Erwägung ziehen. Und warum überhaupt? Weil in der Gaming-Branche genügend Geld steckt, sodass Leute damit ihre Brötchen verdienen können.
Zum Beispiel lag der gesamte Preispool für E-Sports-Spieler im Jahr 2017 bei 110,6 Millionen Dollar. In nur einem Turnier war der Preispool über 24 Millionen Dollar.
Also, die Geschichte zeigt eindeutig, dass Gaming viel mehr sein kann als nur ein Hobby. An dieser Stelle werden sich bereits einige fragen, wie sie denn nun selbst Pro Gamer werden können. Um von E-Sports leben zu können, braucht es an erster Stelle die richtigen Skills. Doch außerdem muss man auch wissen, was man überhaupt verdienen kann.
Die besten Pro Gamer verdienen Millionen an Dollar jedes Jahr. Doch das ist wirklich die Elite. Der Durchschnitts-Pro-Gamer verdient nämlich nicht so viel.
Als allgemeine Richtlinie kann gesagt werden, dass ein professioneller E-Sportler, der dafür bezahlt wird, in einem Team zu spielen, etwa zwischen 1.000 und 5.000 Dollar pro Monat verdient. Das ist das Grundgehalt. Darüber hinaus teilen sich Gewinner-Teams das Preisgeld, das sie gewinnen.
Es ist also möglich, deutlich mehr zu verdienen als das Grundgehalt, wenn man ein erfolgreicher Gamer ist. Doch, wie man weiß, gibt es welche, die gewinnen, und welche, die verlieren. Es kann also sein, dass man nicht das dickste Gehalt bekommt.
Trotzdem ist es durchaus möglich, als Pro Gamer selbst auf dem untersten Niveau über 60.000 Dollar zu verdienen.
Gamer sind die modernen Stars und Sternchen unserer Zeit. Tatsächlich waren einige der originalen Stars schon Prominente in Südkorea und anderen Teilen Asiens, bevor es durch das Internet jedem möglich gemacht wurde, berühmt zu werden.
Zum Beispiel wurde der Franzose Bertrand Grospellier, aka ElkY, so sehr in Korea gefeiert, dass er während seiner professionellen Gaming-Zeit dort hinzog. Er ging dann schließlich allerdings zurück nach Frankreich, als er in der Poker-Industrie genauso berühmt wurde.
Heutzutage ist es deutlich einfacher für Pro Gamer, entdeckt zu werden und Follower zu bekommen. Twitch, YouTube, Twitter und Instagram sind schließlich alles Netzwerke, auf denen jeder eigenständig „berühmt“ werden kann.
Tatsächlich ist es sehr wichtig, zu lernen, wie man sich selbst promotet, wenn man Pro Gamer werden will. Erstellen Sie mit unserem Logo Maker (Gaming) etwas, das Ihren Stil widerspiegelt. Wer es schafft, sich in den sozialen Netzwerken gut zu verkaufen, hat eine Chance, mit der Branche Geld zu verdienen.
Es gibt wahrlich viele Gamer da draußen, die niemals ein professionelles Turnier gewinnen würden. Doch da sie Zuschauer fesseln und etwas bieten, das bestimmte Menschen interessiert, verdienen sie online ihr Geld. Im Grunde sind das dann Internet-Prominente, die gern Videospiele spielen.
Wer sich also für das Leben eines Pro Gamers interessiert, sollte sich zunächst eine Nische überlegen. Hat man, was es braucht, um ein erstklassiger Wettkämpfer zu werden? Oder liebt man Videospiele und weiß es, Menschen zu unterhalten?
Wer sich mit dem Ersteren identifiziert, sollte sich darüber informieren, wie man ein E-Sportler wird. Wer sich im Zweiten wiederfindet, sollte herausfinden, wie man ein professioneller Gamer wird. Dies ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. Manche Menschen sind dafür gemacht, Elite-Wettkämpfer zu werden, während andere einfach geborene Entertainer sind.
Beide Typen von Menschen können Gamer sein, die auf professioneller Ebene arbeiten (d. h. sie verdienen Geld damit). Doch diejenigen, die an Wettkämpfen teilnehmen, werden E-Sportler bezeichnet, während diejenigen, die entertainen, am besten Pro Gamer genannt werden.
Aufgrund der unglaublichen Dynamik der Welt des Online Gamings hängt die Wahl des besten Pro Gamers der Welt stark von der Zeitspanne ab und wie es berechnet werden soll – mit der Anzahl der gewonnenen Spiele? Das verdiente Geld? Oder die gewonnenen Preise?
Unter den besten Spielern 2021 befindet sich Johan „N0tail“ Sundstein mit einem Gewinn von über 7 Millionen Dollar an Preisgeldern (der es auf die Forbes-Liste 30 unter 30 von 2019 geschafft hat). Doch bedeutet das, dass er der beste Gamer der Welt ist? Möglicherweise.
Doch es gibt zahlreiche weitere fantastische Gamer, die unglaublich begabt sind. Einige der Elite-E-Sports-Pros, die man im Auge behalten sollte, sind Tyson „TenZ“ Ngo, Kyle „Bugha“ Giersdorf und Lee „Faker“ Sang-hyeok.
Die verschiedenen Abstufungen der Pro Gamer, wie sie Geld verdienen, was Wettkämpfer von Entertainern unterscheidet und wie sich die Branche entwickelt hat, wurden damit bereits besprochen. Somit bleibt nur noch eine Frage: Wie kann man selbst professioneller Gamer werden?
Es ist wohl eine Frage, auf die sich viele eine simple Antwort wünschen. Allerdings gibt es leider keinen direkten Weg an die Spitze. Das Gute daran ist aber, dass man verschiedene Wege gehen kann.
Wie gesagt, kann es verschiedene Dinge bedeuten, ein Pro Gamer zu sein. Man kann als Teil eines Teams an professionellen E-Sports-Turnieren teilnehmen. Alternativ kann man aber auch ein Internet-Star werden und Games als Teil dessen spielen, womit man Leute unterhält.
Wer es in der ersten Kategorie zu Erfolg schafft, erreicht in der Regel auch die zweite. Allerdings muss man kein gewinnender E-Sports-Pro sein, um ein Internet-Star zu werden.
Solange man Games liebt, etwas Interessantes zu sagen hat und seine eigene Nische findet, kann man eine ausreichende Fangemeinde aufbauen, um von der Branche Geld zu verdienen. Das ist wahrscheinlich einfacher, als es zu versuchen, ein Weltklasse-Wettkämpfer zu werden. Das heißt allerdings nicht, dass es einfach ist. Sicherlich ist es aber wohl der weniger beschwerliche Weg, wenn man sich für einen der beiden entscheidet.
Die nachfolgenden Schritte können dabei helfen, ein professioneller E-Sports-Wettkämpfer zu werden.
Jeder hat ein Lieblingsspiel. Manche Menschen sind FPS-Fans, andere bevorzugen Echtzeit-Strategie-Games (RTS). Jeder muss genau das Genre finden, das einem am meisten Spaß macht und für das man damit auch ein natürliches Talent mitbringt.
Genauso, wie man sein optimales Game finden muss, muss man auch seine optimale Plattform finden. Man könnte zum Beispiel ein aufstrebender PC-Pro-Gamer oder ein echter Held an der Xbox sein.
Es führt nichts an harter Arbeit vorbei. Spiele online machen zwar Spaß, doch hierbei handelt es sich um einen Job. Viele der besten Pro Gamer verbringen bis zu zehn Stunden am Tag damit, zu trainieren. Dabei spielt man nicht nur, sondern die Sessions werden nachgearbeitet, man verwendet Simulatoren, um Strategien auszutesten und setzt schließlich die Fähigkeiten in die Tat um.
Der letzte Schritt, um ein professioneller E-Sportler zu werden, ist es, zu gewinnen. Dazu nimmt man an so vielen Turnieren wie möglich teil. Man kann bei regionalen Amateur-Turnieren mitmachen, sich ein paar Gewinne einheimsen und dann darauf aufbauen. Je mehr Gewinne man in der Tasche hat, desto größer ist das eigene Profil.
Schließlich ist es nun einmal schwer, einen Sieger zu ignorieren, und, wenn man das Zeug zum Top-Spieler hat, werden Teams und Sponsoren einen schon bald finden. Ansonsten sollte man eins niemals vergessen: Spaß haben!